Das ca. 2000 - 2055 m² große Areal wurde von mehreren Grundbesitzern gepachtet und kostet den örtlichen Tierschutzverein 180 € im Monat. (In Serbien ist das richtig viel Geld!)
Die Zwingeranlage ist in den letzten Jahren je nach Finanzlage, Spenden usw. gewachsen und beherbergt ca. 250 Hunde.
Viele der Hunde stammen ursprünglich aus der Tötung in Nis und wurden ebenfalls nach den jeweiligen Möglichkeiten des Vereins im Lager aufgenommen. Dazu kommen Hunde, die von ihren Besitzern entweder offiziell, oder auch in Nacht und Nebelaktionen dort abgegeben werden, Hunde die von Menschen als verletzt auf der Straße gefunden, oder auch ausgesetzt werden, sowie Hunde die vor Misshandlungen und aus lebensbedrohlichen Situationen mit Menschen gerettet werden.
Hat man sich erst ein Bild von den aktuellen Zuständen gemacht stellt sich unweigerlich die Frage, wie man hier wirklich etwas verändern kann:
Tiere zu vermitteln, ist sicher die schönste Hilfe. Man verändert unmittelbar das Leben mehrerer Lebewesen. Sieht die Freude der Menschen, die einem Tier ein Zuhause geben und kann erleben, wie ein Tier welches chancenlos geboren wurde, aufblüht, Vertrauen fasst und versorgt wird. Wenn wir aber realistisch bleiben, ist schnell klar, dass diese Variante für die Wenigsten eintreten wird. Zu viele Hunde aus zu vielen Ländern warten sehnsüchtig darauf eine Chance zu bekommen. Real ist, dass sehr viele dieser vor der Gewalt von Menschen oder dem elenden Verhungern, an schweren Krankheiten siechen und aus einer Massentötung geretteten Tiere ihr Leben im Lager verbringen und beenden werden. Wir müssen uns also fragen, was wir dort verändern können. Wie wir besonders diesen Geschöpfen helfen und ihnen zumindest ein artgerechtes Leben ermöglichen können.
Aufgrund der schwierigen finanziellen Verhältnisse werden bisher auch Hunde, die einen Besitzer haben, nicht kastriert. Von frei lebenden Hunden ganz zu schweigen. Obwohl der örtliche Tierschutzverein sich nachweislich um Aufklärung bemüht und auch vielfach Privatpersonen das kastrieren ihrer Tiere ermöglicht, ist es immer noch zu wenig. Das Tagesgeschehen lässt auch sehr oft viel zu wenig Zeit um sich lückenlos und konstant darum zu kümmern. Hier ist es dringend nötig den Hebel anzusetzen und Kastrationen massiv zu unterstützen!
Da das Grundstück nicht gekauft werden kann und wir für diese Anzahl der Hunde bisher auch noch kein adäquates, anderes Grundstück finden konnten, müssen wir uns leider immer wieder damit abfinden, dass wir nur Verbesserungen erwirken können, die am Ende nicht dauerhaft sind. Ob HUndehütten, Holzböden, oder Beschattung, nichts hält wirklich dauerhaft und wir müssen daher ständig wieder nachbessern, austauschen und nachrüsten.
Die Menschen motivieren und unterstützen!
Wer sich in Serbien für Tierschutz einsetzt, genießt keine gesellschaftliche Akzeptanz, verdient meist kein – wenn überhaupt sehr wenig - Geld, ist ständig ge- und überfordert durch das tägliche Leid und die Hilflosigkeit wirklich etwas zu verändern und ist völlig abhängig vom guten Willen der Spender und Unterstützer. Es ist wichtig all jene, die sich täglich den Strapazen für das Wohl der Tiere einsetzen in vielerlei Hinsicht zu unterstützen. Emotional, praktisch und natürlich auch finanziell!
Alles das haben wir bei unseren Besuchen und im Kontakt mit den Tierschützern vor Ort herausgefunden und es ist uns ein besonderes Anliegen hier aktiv an nachhaltigen Veränderungen mit zu arbeiten. Für einen kleinen Verein wie unseren ist die Aufgabe gesamt gesehen unlösbar. Aber wir sind der Überzeugung, dass wir es gemeinsam mit Ihnen und auch anderen befreundeten Tierschutzorganisationen schaffen können!
Wir arbeiten mit befreundeten Organisationen in Belgien und UK für diese Projekte in Nis:
SOS for Serbian Animals (UK)
Serbia's forgotten Paws (UK)
VZW Pawers (BE)
Sowohl im Großen, als auch im Kleinen versuchen wir einander und gemeinsam die Tiere von Nis zu unterstützen. Nur zusammen sind wir stark genug – unter dem Motto: Helfen tut gut!