Helfen, Spenden, Leben retten!
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Vesnas Ranch (2013 bis 2019)

Abschied vom Projekt Vesna

 

Ein Projekt zu beenden, oder abzugeben ist immer auch eine emotionale Sache.
Etwas loszulassen, wofür man sich viele Jahre lang verantwortlich gefühlt hat und in das man unendlich viel Energie, Liebe, Zeit und nicht zuletzt auch Geld investiert hat, ist sowohl Erleichterung, als auch Trauer.

 

Deshalb nehmen wir uns jetzt die Zeit für einen Rückblick auf Erfolge und Herausforderungen, um unseren Fokus dann wieder nach vorne richten zu können.

 

Als wir im Februar 2013 gerade dabei waren unsere nächste Reise nach Serbien zu planen, meldete sich eine liebe Tierschützerin aus Tirol und berichtete von einer anderen Reise, die eine Freundin gerade dorthin gemacht hatte. Dabei hatte sie Vesna besucht und war einigermaßen aufgewühlt über die Zustände, die sie vorgefunden hatte. Sie suchte verzweifelt nach einem Verein der bereit wäre Vesna und ihren Tieren zu helfen. Buchstäblich ihr Überleben zu sichern. Wir erhielten eine Menge Fotos die alleine schon gereicht hätten um jedem klar zu machen, dass es hier fünf vor zwölf war.

 

Tierschutz Sonne war damals in der glücklichen Situation gerade eine beachtliche Spende erhalten zu haben und so beschlossen wir Vesna und ihre Tiere ebenfalls zu besuchen um uns selbst ein Bild zu machen. Wir wussten, dass Vesna damals etwa 40 Hunde und 20 Katzen auf ihrem eigenen Grundstück versorgte und es erschien uns durchaus möglich ihre Situation in absehbarer Zeit massiv zu verbessern.


Wenn wir durch Kastrationen den Bestand der Tiere überschaubar halten, sie medizinisch versorgen und mit Futter unterstützen würden, sollte es bald leichter für Vesna und ihre Tiere werden. Vielleicht waren sogar Hunde dabei, die ein schönes Zuhause in Österreich finden könnten und die Anzahl würde eventuell auch dadurch sinken.

 

Unvergesslich die ersten Stunden die wir in nasskaltem Wetter, bis zu den Knöcheln im Matsch stehend bei Vesna verbrachten. Wir waren sprachlos und wären am liebsten sofort geblieben, um mit anzupacken. Dass Vesna ihre Tiere von Herzen liebt und nach Kräften versucht sie gut zu versorgen, war klar, aber ohne jegliche finanzielle Mittel war es völlig unmöglich auch nur einigermaßen artgerechte Zustände zu schaffen.

 

Um Vermehrung der unkastrierten Tiere zu verhindern, waren sie alle an kurze Ketten gebunden. Einziger Schutz vor allen Witterungen waren zusammengemorschte Hütten, an denen die Ketten befestigt waren. Die Ketten selbst waren direkt um die Hundehälse gelegt und mit Draht fixiert. Glücklicherweise hatten wir eine Menge Halsbänder mitgebracht und so konnten wir als erste Aktion zumindest jedem die Kette vom Hals entfernen und durch weiche Halsbänder ersetzen.

 

Wir waren berührt und aufgewühlt und es gab keinen Schritt mehr zurück. Hier war unsere Hilfe dringend nötig!

 

Bereits wenige Monate später hatten wir ein Kastrationsprojekt organisiert. Mit Hilfe einer engagierten Tierärztin aus Oberösterreich, Mag. Brandstätter und ihren Helfern, waren wir zu Vesna gereist und wild entschlossen keinen unkastrierten Hund, oder Katze zurück zu lassen. Ein Partyzelt und ein IKEA Tisch wurden rasch zum Operationssaal mitten auf dem Grundstück und wir wollten keine Minute verlieren ans Werk zu gehen.

 

Womit wir damals nicht gerechnet hatten, war Vesna’s teilweise hartnäckiger Widerstand manche Hunde operieren zu lassen. Es gab einige Tiere, die eine abgeschlossene Krankengeschichte hatten und Vesna hatte panische Angst, sie könnten die Operation nicht überleben. Tatsächlich waren wir immer noch Fremde für sie und es war uns wichtig Vesna in Entscheidungen mit einzubeziehen und respektvoll ihr Vertrauen zu erlangen. Also ließen wir uns am Ende auch auf Kompromisse ein.


Wir organsierten Kastrationchips für zwei Rüden, beauftragten Vesnas Tierarzt mit weiteren Kastrationen und ließen lediglich zwei Hündinnen unkastriert zurück.

 

Letzteres haben wir bald bereut als wir kurz nach unserer Heimkehr erfuhren, dass diese bereits trächtig waren und kurz darauf 5 bzw.7 Welpen das Leben schenkten. Das war nur der Anfang der raschen Vermehrung des Hundebestandes, denn am Ende des Sommers gab es 23 Hunde mehr in Vesna’s Obhut. Sie waren ihr über den Zaun geworfen und vor der Türe angebunden worden. Wir beendeten das Jahr 2013 bereits mit 60 Hunden.

 

Ein wichtiger Punkt war für uns die Bedingungen für die Hunde und auch für Vesna zu verbessern, was einiges an Baumaßnahmen erforderte.

 

Der Zaun um Vesna’s Grundstück war noch vor unserem zweiten Besuch dort dicht gemacht worden, als Erstmaßnahme um die Hunde von den Ketten zu befreien. Anschließend wurde begonnen die ersten Gehege zu bauen, aber kaum waren wieder ein paar Hunde von der Kette in ein Gehege, gab es neue Hunde. Auch für Vesna’s Katzen wurde ein großes Gehege errichtet, denn die meisten der 20 Tiere lebten bei unserem ersten Besuch tatsächlich in ihrer winzigen Wohnung in Smederevo.

 

Wir konnten immer nur auf Etappen bauen da im Vorfeld zuerst die Finanzierung gesichert werden musste und so entstanden nach und nach Zwinger mit betonierten Böden.

Natürlich mussten auch alle Tiere geimpft werden. Die meisten hatten bis zu unserem Eintreffen noch nie eine Impfung erhalten. So folgten mehrere Impfwellen und die ersten Hunde wurden für eine mögliche Adoption vorbereitet. Vesna hatte wundervolle Hunde und man konnte spüren, wie eng ihre Beziehung zu den Tieren war. Sogar die ängstlichsten Tiere, die niemals für eine Vermittlung in Frage kommen würden, haben Vesna immer vertraut und ihre Nähe gesucht.


Wir können heute nicht alle Details aufzählen was wir laufend für dieses Projekt getan haben um die Lebensbedingungen für Mensch und Tier zu verbessern. Aber wann immer wir hofften eine kleine „Pause“ zu bekommen und eine Art stabilen Zustand zu erreichen, standen wir vor neuen Herausforderungen.

 

Vesna fand keine Arbeit mehr und es war klar, dass wir auch ihren Lebensunterhalt zu den Fixkosten für Smederevo rechnen mussten. Sie brauchte Hilfe und wir bezahlten Helfer, die einigermaßen regelmäßig und verlässlich zu ihr kamen, die Zwinger reinigten, mit den Hunden spazieren gingen und vieles mehr.

 

2015 kam es dann zum Super Gau. Vesna’s Gesundheitszustand war alarmierend, die Anzahl der Tiere mittlerweile auf 70 Hunde und 25 Katzen gestiegen und die immer schon schwelenden Probleme mit den Nachbarn drohten zu eskalieren. Es gab mehrere Giftanschläge auf ihre Hunde, Unterschriften wurden gesammelt um Vesna von ihrem Grundstück zu vertreiben und schließlich kam ein Räumungsbescheid der Stadt Smederevo, der Vesna kaum vier Wochen Zeit gelassen hätte ihre Hunde vom Grundstück zu entfernen. Anderenfalls sollten diese von den Hundefängern geholt und in den städtischen Pound von Smederevo gebracht werden, was ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Eine Einspruchsfrist wurde von der Stadt nicht eingeräumt.

 

Innerhalb kürzester Zeit musste eine neue Bleibe für Vesna und ihre Tiere gefunden werden. Glück im Unglück war ein serbischer Helfer der es schaffte die Frist durch persönliche Vorsprache und Bürgschaft beim Bürgermeister zu verlängern, aber es änderte nichts an der Tatsache, dass alles was wir seit Anfang 2013 aufgebaut hatten, vergebens war und wir an einem neuen Ort völlig neu beginnen mussten.

 

Die Suche nach einem geeigneten Grundstück mussten wir vorerst Vesna überlassen. 6 Liegenschaften konnte Vesna ausfindig machen und besichtigen, doch kaum eine erfüllte die notwendigen Kriterien.


Die Wahl und auch da haben wir Vesna ein Mitentscheidungsrecht eingeräumt, fiel letztlich auf das Grundstück auf dem sie heute lebt.

 

Ein ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen, welches uns auch schöner „verkauft“ wurde, als es sich dann zeigte.

 

Innerhalb weniger Wochen organisierten wir die Restaurierung eines Gebäudes als Vesna’s Wohnhaus, ließen Zwinger errichten, Zäune aufstellen, Elektrizität erneuern. Eine Scheune wurde für die Katzen adaptiert. Tatsächlich konnten wir nicht ständig anwesend sein um jeden einzelnen Baufortschritt zu überwachen und so mussten wir auch bei jedem Besuch bereits Baumängel feststellen und sofort Korrekturen einleiten. 2015 waren wir durchschnittlich alle 2,5 Monate vor Ort, aber auch das schien oft zu wenig.

 

Dass es überhaupt möglich war in einer Großaktion mit Unterstützung vieler Helfer aus Smederevo und Nis die Übersiedelung an einem Tag Anfang Dezember 2015 über die Bühne zu bringen grenzt an ein Wunder!


Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass wir alle am Ende unserer Kräfte waren und nur noch einen Wunsch hatten: Jetzt sollte Ruhe einkehren….

 

Leider blieb es bei diesem Wunsch, denn ab Tag 1 gab es Probleme.

 

Schnell mussten wir entscheiden etwa 20 Hunde nach Nis zu bringen, um Vesna in der harten Anfangszeit zu entlasten. Täglich erreichten uns Hiobsbotschaften, der Strom falle aus, Hunde schafften es Zwingertüren zu öffnen, Katzen die eigentlich endlich Freilauf haben sollten, brachten Unruhe im Hundebereich, Vesna’s Wohnhaus wurde nicht warm, die Wasserleitung zum Haus fror ein, weil sie nicht tief genug verlegt worden war und vieles mehr.

 

Nicht eine Minute konnten wir durchatmen und uns und Vesna in Sicherheit wägen. Ebenso konnte Vesna nicht ankommen und ihren Rhythmus finden.

 

Für jedes gelöste Problem tauchten fünf neue auf. Das Brunnenwasser war nicht in Ordnung. Wir benötigten eine Filteranlage zusätzlich zur Pumpe. Die Vermieter drängten unterdessen auf Kauf der Liegenschaft und zu guter Letzt machte es sich der einzige Nachbar – der lediglich an manchen Wochenenden vor Ort ist – zur Lebensaufgabe Vesna und ihre Tiere auch von dort wieder zu vertreiben. Ständige Beschwerden bei der Gemeinde riefen die Vetinspektion auf den Plan und wir bekamen eine lange Liste von Vorschriften und Zeitvorgaben für immer mehr bauliche Veränderungen.

 

Tatsächlich hatten wir geplant Step by Step und so wie es die finanziellen Mittel – also Spenden – zuließen, alles bei Vesna auf einen gesetzeskonformen Stand zu bringen, aber der Zeitrahmen den wir dafür bekamen war für uns nicht mehr zu schaffen.

 

Irgendwann kamen wir an den Punkt an dem wir entscheiden mussten ob wir die noch vorhandenen Spenden für das Projekt in weitere Umbauten investieren um die Auflagen zu erfüllen, oder ob wir die Liegenschaft kaufen. Für beides reichte das Geld einfach nicht. Kein leichter Entschluss. Wir entschieden uns für die Erfüllung der Auflagen, denn wie könnten wir mit Spendengeldern eine Liegenschaft kaufen von der Vesna dann erst recht wieder vertrieben werden würde, weil kein Geld mehr für die Erfüllung der Auflagen vorhanden war? Abgesehen davon war es uns als Ausländer zu diesem Zeitpunkt nicht erlaubt Landwirtschaftsflächen zu kaufen und so hätten wir maximal die Häuser mit dem kleinen Innenhof kaufen können, nicht aber den Teil in dem die Hunde untergebracht wurden.

Mehr als sechs Jahre waren wir mit dem Projekt Vesna – parallel zu unserem ersten Projekt in Nis – im Dauerstress. Nicht ein Monat ohne neue Probleme und Herausforderungen.

Als schließlich 2018 der Verein „Auf ins Leben“ seine Hilfe für Vesna anbot, waren wir überglücklich und mehr als dankbar. Ursprünglich war eine längerfristige Kooperation geplant, aber es zeigte sich bald dass diese in der Praxis zu kompliziert geworden wäre. Daher nahmen wir das Angebot von „Auf ins Leben“ das Projekt ab Oktober 2019 komplett zu übernehmen gerne an.

 

Am Ende muss es immer um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Schutzbefohlenen gehen und wir sind uns sicher, dass beides nun auch ohne unser Zutun durch „Auf ins Leben“ gewährleistet ist. Trotzdem ist es ein nicht unwesentlicher Schritt für uns, Vesna und ihre Tiere nicht mehr zu betreuen, nach allem was wir gemeinsam erlebt und durchgestanden haben.

35 Hunde konnten im Laufe der vergangenen Jahre von uns an liebevolle Familien vermittelt werden. Für jeden einzelnen sind wir dankbar.

 

Auch haben wir noch 2019 zusätzlich zu den monatlichen Fixkosten eine Menge Geld für dieses Projekt eingesetzt. So haben wir mit € 4000,- die gesetzlich vorgeschriebenen Quarantänezwinger bauen lassen. € 280,- wurden für die notwendige Parasitenbekämpfung aufgebracht und € 960,- für die Herzwurmbeandlung jener Hunde, die wir schon vorher betreut hatten und zusätzliche Versorgung. Schließlich konnte auch noch Vesna’s neues Auto von uns mit € 2.500,- finanziert werden.

 

Nun bleibt uns nur noch Vesna, ihren Hunden und ihren Katzen sowie dem Verein „Auf ins Leben“ von Herzen alles Gute zu wünschen!

 

Zum Schluss möchten wir uns bei jenen vier Spendern bedanken ohne die es überhaupt nicht denkbar gewesen wäre Vesna und die Hunde zu übersiedeln. Ohne deren Großzügigkeit und Vertrauen es heute keinen Vesna Shelter geben würde. Die es uns auch immer wieder ermöglicht haben weiter und weiter zu arbeiten und Wunder wahr werden zu lassen.

Es war weitaus mehr als „Unterstützung“ die wir und somit auch Vesna, durch diese Menschen erfahren haben. Wir können uns nur von Herzen bedanken, denn OHNE Euch hätte das Projekt Vesna bereits vor 4 Jahren ein schreckliches Ende genommen.

 

Unsere ganze Kraft wird nun in Nis gebraucht, wo wir tatsächlich auch vor vielen ungelösten Problemen stehen. Die Tatsache, dass es uns kaum mehr möglich ist Hunde nach Österreich zu vermitteln macht diese Aufgabe nicht leichter. Aber mit eurer Hilfe und euer Vertrauen werden wir unsere Verantwortung weiterhin wahrnehmen und unser Bestes für die tapferen Hunde geben, die weiterhin unsere Unterstützung brauchen.

Veterinärraum, Kanalisation, Quarantäneboxen, Krankenboxen und Desinfektionsbereich

 

Seit der Übersiedelung 2015 hat sich viel getan auf Vesna's Areal. Angestrebt wird eine offizielle Registerierung damit Vesna und ihre Tier nicht mehr vertreiben werden.
Die Auflagen für einene registrierten Shelter entsprechen dem EU-Standart und sind alles ander als leicht umzusetzen. Die Liste ist lange und einige Punkte wurden im laufe der Zeit schon abgearbeitet.

2017 wurde ein Raum im großen Haus zum Veterinärzimmer adaptiert und eingerichtet. Wir konnten gebrauchte Tierarztmöbel erwerben und eine Waage für die Hunde wurde gespendet. Ebenso ein paar Regale, Schreibtisch unsw. damit auch Schreibarbeiten erledigt werden können.

Im Juli 2018 begannen die Bauarbeiten für die Kanalistation im Hundebereich und die dazugehörige Klärgruben. Vor allen Zingern verlaufen nun Ablaufrinnen die die das Abwasser, Urin und Kotreste aus den Zwingern auffangen und in die Klärgrube leiten. Dei Klärgurbe selbst befindet sich außerhalb des eingezäunten Bereichs, da eine Zufahrt mit einem LKW möglich sein muss um die Klärgrube von Zeit zu Zeit zu entleeren.
Die Zwingerböden mussten neu betoniert werden um ein passendes Gefälle zu erhalten. Die Bauarbeiten dauerten rund 3 Monate und sind nun weitgehend abgeschlossen.

Mit September 2018 begannen dann die Bauarbeiten im Quarantänebereich vor dem Vetraum. Hier entstehen drei Quarantäneboxen, ein kleine Lagerraum für verstorbene Tiere (dieser ist laut Gesetz ebenso vorgeschrieben) und ein Desinfektionsbereich. Auch dieser Bereich muss dann eine eigene Kanalisation bekommen. Dei Klärgrube dafür ist bereits vorhanden und kann adaptiert werden.
Ebenso wurde mit dem Bau der Krankenboxen begonnen, die sich im Hundebereich befinden. Dies Boxen dienen einzig für kranke Hunde die speriert werden müssen und sich nicht mehr in Quarantäne befinden.

Des weiteren mussten verschiedenen Verträg mit Desinfektionsfirmen, Entsorgungsunternehmen, einem Kammerjäger und natürlich unserem Tierarzt abgeschlossen werden.

Noch sind nicht alle Auflagen erfüllt die auf der To-Do-Liste des Veterinäramtes stehen. Doch ein großer Schritt in richtung Registrierung und erfüllung aller vorgeschriebenen Auflagen ist gemacht.

Vesna und ihre Tiere übersiedeln – Dezember 2015

 

Nach einer kurzen, aber intensiven Bauphase, konnten wir Vesna und ihre Schützlinge Anfang Dezember in ihr neues Zuhause übersiedeln.

Wie bei nahezu allen Bauvorhaben, die man nicht täglich selbst betreuen und kontrollieren kann, hatten auch wir mit dem einen oder anderen Missgeschick zu kämpfen. Selbst am Tag vor der Übersiedlung fehlten noch einige, wesentliche Dinge, die buchstäblich in letzter Sekunde fertiggestellt werden mussten, da wir nur einen Tag für die Übersiedlung Zeit hatten.

Unsere Nerven lagen relativ blank und es musste an einigen Stellen improvisiert werden. Letztlich ging der Plan Gott sei Dank auf und wir konnten mit Hilfe von Freunden aus Smederevo, Belgrad und Nis tatsächlich an einem Tag alle Tiere im neuen Zuhause unterbringen.

Die Wochen danach blieben aber aufregend.

Die Umstellung auf das Leben in Vesna’s neuem Zuhause gestaltete sich für alle Beteiligten schwieriger als erwartet.

Zwar konnten wir gute Voraussetzungen schaffen aber Vesna hatte massive Probleme Ruhe und Routine zu bekommen.
So zeigte sich, dass die frei laufenden Katzen sich bevorzugt auf den Vordächern der Hundezwinger aufhielten, was zu ständiger Unruhe unter den Hunden führte.

Dies wiederum war besonders für jene Hunde gefährlich, die zu mehreren in den größeren Zwingern untergebracht waren.
So mussten wir schweren Herzens eine kurzfristige Zwischenlösung schaffen und einen Teil der Scheune Katzendicht machen lassen, damit die Katzen nicht mehr in den Hundebereich spazieren.

Natürlich ist das für uns keine befriedigende Lösung für die Samtpfoten und so haben wir  im Laufe der ersten Jahreshälfte auch noch ein Katzenfreigehege bauen müssen, damit die Rasselbande sich wieder freier bewegen und auch Sonne genießen kann.

Die eisige Kälte, ungewohnte Arbeitsabläufe und Vesna’s angeschlagene Gesundheit taten ihr Übriges, um die Situation schwierig zu machen.

Nach vielen Diskussionen und Abwägungen entschlossen wir uns daher- kurz nachdem wir Mija’s Hunde in Jelena’s Asyl übersiedelt hatten - auch noch einige Tiere von Vesna nach Nis zu bringen.

Insgesamt wurden 17 Hunde übersiedelt. Davon drei auf Pflegestellen in Nis, die anderen  in das große Asyl.

Bereits in den Monaten vorher hatten wir einzelne Hunde von Vesna auf Pflegestellen gesetzt und dementsprechend ist die Anzahl der Hunde bei Vesna nun auf 45 geschrumpft, was bedeutet, dass sie die Tiere besser auf die vorhandenen Zwinger verteilen kann und dadurch viel besser mit der Versorgung der Tiere klar kommt.

2016 haben wir eines Freilaufgehege für die Hunde nach dem Vorbild von Nis gebaut. Weiters ein Freigehege für die Katzen. Unser Traum vom eigenen Tierarztzimmer und Quarantäneraum erfüllen wir 2018.

Geschichte und Zustand

 

Auf einem privaten Grundstück am Rande der Stadt Smederevo (rund 60 km süd-östlich von Belgrad) beherbergt Vesna rund 60 Hunde und 20 Katzen. Das Grundstück ist notdürftig eingezäunt und hat 2 feste Gebäude, die jedoch ein wohnen vor Ort nicht mehr zulassen. Lediglich die Tiere nützen diese beiden Gebäude.

 

Seit 15 Jahren betreut Vesna Arsenovic bereits dort viele Tiere, sammelt sie von der Straße auf oder gibt ihnen Unterschlupf, wenn sie von Passanten oder Anrainern in Säcken einfach über ihren Zaun geworfen werden. Viele Jahre ist Vesna aus eigener Kraft für die Tiere aufgekommen und hat alles aus ihrem kargen Einkommen finanziert, doch nun sind ihre Mittel am Ende und auch ihre körperliche Kraft lässt nach – immerhin ist Vesna bereits 65 Jahre alt.

 

Jeden Tag, egal bei welchem Wetter, geht sie die 15km zu Fuß – ein Auto besitzt sie nicht – von ihrer kleinen Wohnung in der Stadt zu ihrer „Tier-Ranch“ – wie sie ihr Asyl liebevoll nennt - und abends wieder zurück – also 30 km Fußmarsch pro Tag. Ihre Liebe zu diesen Tieren ist grenzenlos. Sie füttert die Tiere, spielt mit ihnen, schenkt ihnen jede noch so kleine Aufmerksamkeit und versucht im Rahmen ihrer Möglichkeiten – auch durch privat organisierte Spendensammlungen – den Tieren medizinische Versorgung zukommen zu lassen!

Die größten Probleme

 

  1. Aufgrund der mittlerweile sehr maroden Einzäunung des Grundstückes ist es den Hunden immer wieder möglich, auf die Nachbargrundstücke zu gelangen, was zu erheblichen Problemen mit den Nachbarn führt. Viele Anrainer bebauen ihre Gärten mit Obst und Gemüse und dulden die Tiere nicht.
  2. Eine Reihe der Hunde wird an der Kette gehalten, da die finanziellen Mittel zur Kastration fehlen und Vesna zurzeit keine andere Möglichkeit hat, die Hunde zu trennen um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.
  3. Das Fehlen ausreichender finanzieller Mittel gestattet es nicht, die Hunde ausgewogen und regelmäßig zu füttern, die medizinische Grundversorgung kann nicht gewährleistet werden.
  4. Einen Großteil der Katzen beherbergt Vesna in ihrer kleinen Stadtwohnung, da in der Umgebung ihrer Tier-Ranch immer wieder Giftköder ausgelegt werden. Mittlerweile bekommt sie jedoch von ihren Nachbarn immer wieder Drohungen und Schwierigkeiten, deshalb muss eine Unterbringung der Katzen auf der Ranch ermöglicht werden.

Wie können wir helfen?

 

  • Sicherung der monatlichen Futtermenge für die Hunde und Katzen – dafür ist im Moment ein Betrag von 460€ monatlich aufzubringen
  • Instandsetzung des Zaunes rund um das Grundstück
  • Bau eines Katzenhauses – im Anschluss an eines der festen Gebäude im oberen Teil des Grundstückes – somit haben die Katzen sowohl in der kalten als auch der warmen Jahreszeit Möglichkeiten des Unterschlupfes und ausreichende Bewegungsmöglichkeit im Freien.
  • Grundimmunsierungen und Folgeimpfungen für alle Tiere
  • Kastrieren, kastrieren, Kastrieren
  • Bau- und Ausbau mehrere gesicherter Bereiche für die Hunde am Grundstück, damit diese sich frei und ohne Kette bewegen können

Sowohl die Instandsetzung des äußeren Zaunes, als auch der Bau des Katzenhauses sind mittlerweile abgeschlossen.

Ebenso wurde bereits eine Anzahl von Zwingern für die Hunde errichtet, damit sie wohl gesichert sind, nicht aber an der Kette leben müssen. Da Vesna aber immer wieder Hunde aufnehmen musste, reicht die Anzahl der Zwinger nach wie vor nicht aus und einige sollten noch gebaut werden.

Alle Tiere wurden und werden regelmäßig entwurmt und geimpft. Außerdem wurden alle bereits dort lebenden Hunde kastriert.

Bei unseren Besuchen in Smederevo, haben wir in Vesnas Augen und im ihrem Umgang mit den Tieren eines klar erkennen können: da ist ein Mensch, der sein Leben den Tieren gewidmet hat und nicht müde wird, diesen Wesen ein Leben zu ermöglichen.

 

Helfen Sie uns bitte, Vesna und ihren Tieren eine Zukunft zu ermöglichen!

Unsere Kontoverbindung:

Tierschutz Sonne

RAIKA Moosburg-Tigring

IBAN: AT54 3941 1000 0000 6676 

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